Leitfaden für mehr Notenwahrheit

Beim Übergang von der Volksschule ins Gymnasium ist der Notendruck groß. Damit verbunden wird auch immer wieder Kritik an „Alles-Einser-Zeugnissen“ laut. Nun wurde ein Leitfaden für mehr Notenwahrheit entwickelt.

Für die Aufnahme ins Gymnasium ist das Halbjahreszeugnis der vierten Volkschulklasse entscheidend. Als Zusatzkriterien gelten die Wohnortnähe zur Schule und der Geschwisterbonus. Zur Objektivierung könnten Lernverhalten und Kompetenzen beitragen, doch diese Aufzeichnungen von der Volksschule dürfen nicht weiter gegeben werden.

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Notendruck beim Schulübergang

Im Video zu sehen zu sehen sind Bernadette Mennel, Christoph Waibel, Daniel Zadra; Beitrag von Bruno Schratzer

Umsetzung im kommenden Schuljahr

Nun hat eine Arbeitsgruppe Verbesserungsmöglichkeiten gesucht, um der Notenwahrheit näher zu kommen. Da Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) jede gesetzliche Änderung ablehnt, beschränken sich die Maßnahmen auf die pädagogische Ebene, erläutert Vorarlbergs Bildungslandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP).

Der Leitfaden, der im kommenden Schuljahr zum Einsatz kommen soll, betreffe Schularbeiten und die Notentransparenz. Um den Druck von den Lehrern zu nehmen, werde es weiter Fortbildungen für Volksschul-, AHS-, aber auch Mittelschullehrer geben, so Mennel. Zudem würden an einzelnen Volksschulstandorten gemeinsame Schularbeiten in Mathematik und Deutsch ausgearbeitet.

FPÖ: Erster Schritt gegen Ungerechtigkeit

Die Reaktionen der anderen Parteien fallen unterschiedlich aus. Für FPÖ-Bildungssprecher Christoph Waibel ist das Maßnahmenpaket zumindest ein erster Schritt, um Ungerechtigkeiten beim Übergang von der Volksschule ins Gymnasium auszureichen.

NEOS: Pädagogen als Schlüssel

NEOS-Landtagsabgeordnete Martina Pointner spricht sich für eine Objektivierung beim Übergang von der Volksschule zum Gymnasium aus - der Schlüssel hierfür seien aus ihrer Sicht die Pädagogen.

Grüne und SPÖ: Spätere Bildungswegentscheidung

Nach Ansicht von Grünen-Bildungssprecher Daniel Zadra können die beschlossenen Maßnahmen das Problem höchstens entschärfen. Es brauche jedoch eine spätere Bildungswegentscheidung, um die grundsätzliche Problematik zu bekämpfen.

In dieselbe Kerbe schlägt SPÖ-Abgeordnete Gabi Sprickler-Falschlunger: Das Grundproblem sei die zu frühe Trennung der Kinder. Das könne keine Arbeitsgruppe lösen, so Sprickler-Falschlunger.

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