Zwei Tote nach Lawinen in Lech und Schröcken

Am Arlberg und Hochtannberg sind Freitagvormittag innerhalb kurzer Zeit zwei Skiführer durch Lawinen tödlich verunglückt. Sie waren mit Kleingruppen im Bereich Mohnenfluh und Mehlsack unterwegs. Die Gruppen konnten unverletzt in Sicherheit gebracht werden.

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Am Freitag herrschte Lawinenwarnstufe zwei, über 2000 Meter Stufe drei. Laut Bürgermeister Muxel wurde ein Verschütteter nach 15 Minuten gefunden, der andere dank LVS-Gerät auch. Reanimationen waren erfolglos.

Der erste Lawinenabgang ereignete sich kurz vor 10.00 Uhr im freien Skiraum zwischen Lech und Schröcken im Bereich Mohnenfluh. Ein 73-jähriger Bergführer aus Schoppernau war mit fünf deutschen Skifahrern unterwegs. Die Gruppe wollte vom Mohnenfluh-Sattel auf der Skivariante Klemm in Richtung Schröcken abfahren.

Im Einfahrtsbereich zum sogenannten Gamsloch hielt die Gruppe an. Der Bergführer fuhr als erster in den Hang. Dabei löste sich direkt über ihm ein Schneebrett, das ihn etwa 500 Meter mitriss. Der Verschüttete wurden nach etwa 20 Minuten durch Rettungskräfte und die Skigruppe mittels Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS) gefunden und aus eineinhalb Meter Tiefe geborgen. Die sofort eingeleitete Reanimation blieb aber erfolglos. Der 73-Jährige verstarb noch an der Unfallstelle.

Zweiter Lawinenabgang abseits der Piste

Kurz vor 11.30 Uhr kam es zu einem zweiten Lawinenabgang zwischen Lech und Dalaas im Bereich Mehlsack, ebenfalls abseits der Pisten. Ein 71 Jahre alter Bergführer aus Wien, der drei niederländische Skifahrer anführte, fuhr etwa 50 Meter unterhalb des Gipfels in einen unverspurten Hang. Er löste dabei ein Schneebrett aus und wurde verschüttet.

Die Gruppe suchte sofort selbst nach dem Verschütteten, eine nachkommende Gruppe unterstützte sie dabei. Auch er konnte rasch geortet und aus einer Tiefe von 1,8 Metern geborgen werden. Die sofort eingeleitete Reanimation blieb aber erfolglos. Der Bergführer verstarb ebenfalls an der Unfallstelle.

Lawinenwarnstufe drei

An den Suchaktionen waren neben der Pistenrettung Lech, der Bergrettung Lech mit Hundeführer und freiwilligen Helfern der Skischulen die beiden Hubschrauber „Gallus 1“ und „Libelle 1“ beteiligt. Zum Zeitpunkt der Unfälle herrschte Lawinenwarnstufe drei.

Lawine Lech bzw. Dalaas

Polizei

Der Unfallort am Mehlsack

Tirol: 50 Minuten unter Lawine überlebt

Bei einem Lawinenabgang im freien Skiraum in Obergurgl im Ötztal wurde ebenfalls am Freitag ein 48-jähriger Einheimischer verschüttet. Der Mann konnte nach 50 Minuten aus einem Meter Tiefe lebend geborgen werden. Er sei ansprechbar gewesen, habe aber über Schmerzen geklagt, hieß es. Mehr dazu in 50 Minuten unter Lawine überlebt.

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Sind die Skilehrer seitens der Gäste einem hohen Druck ausgesetzt? Die Skilehrer sagen: Nein. Die beiden Verunglückten waren in jeder Hinsicht erfahrene Skiführer, betont Bürgermeister Muxel.