Renaturierung der Lutz: Zwist geht weiter

Mit der naturnahen Verbauung der Lutz soll in diesen Tagen begonnen werden. Das Projekt wird in den Blumenegg-Gemeinden da und dort nach wie vor äußerst kritisch gesehen. Vom Projektbetreiber wird die Kritik zurückgewiesen.

Die Initiative „Freunde der Lutz“ hat schon vor Wochen unter anderem darauf aufmerksam gemacht, dass es mit den beliebten Badestellen an der Lutz vorbei ist, wenn das Projekt umgesetzt wird. Demokratie hätten sie sich anders vorgestellt, sagen die Freunde der Lutz jetzt.

Schlagabtausch zwischen Gegnern und Betreibern

Zuerst hätten die Verantwortlichen das Projekt jahrelang vorbereitet. Dann habe man es beschlossen. Dann die Aufträge vergeben. Und erst dann sei die Bevölkerung informiert worden: So stellt Christoph Aigner von „Freunde der Lutz“ den Ablauf dar. Wer dann kritische Fragen gestellt habe, sei als Verhinderer dargestellt worden. Die Projektverantwortlichen hätten sogar mit Schadenersatzklagen gedroht.

Das stimme so nicht, entgegnet Franz Haid vom Wasserverband Lutz. Aigner rede immer von „Varianten“ zum bewilligten Projekt, lege diese Varianten aber nicht auf den Tisch und sage auch nicht, welcher Techniker diese Varianten geplant habe. Diese Vorgangsweise sei völlig unverständlich, sagt Haid.

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Die Initiative „Freunde der Lutz“ übt scharfe Kritik an der naturnahen Verbauung des Flusses, mit der in diesen Tagen begonnen wird.

VKW-Interessen oder gesetzlicher Autrag

Darauf entgegnet Aigner von „Freunde der Lutz“: Er könne es gut verstehen, dass die ihn beratenden Wasserbauer anonym bleiben wollen - offenbar sieht Aigner die Gefahr, dass diese Experten berufliche Nachteile zu befürchten hätten, wenn sie namentlich genannt würden.

Ein weiterer Kritikpunkt Aigners: Franz Haid und der Wasserverband Lutz verträten mit ihrem Projekt vor allem die Interessen der VKW. Auch das stimme nicht, so Franz Haid: Der Lutzverband komme lediglich seinem gesetzlich definierten Auftrag nach.

Hochwasserschutz soll verbessert werden

Durch die Renaturierung soll der Hochwasserschutz verbessert werden. Auslöser für das Sanierungsprojekt an der Lutz war das Hochwasser vor zehn Jahren - lesen Sie dazu Zehn Jahre nach dem Jahrhundert-Hochwasser. Die Wassermassen stauten sich damals weit über das Ufer des Flusses hinaus und setzten die Westbahnstrecke der ÖBB unter Wasser.

Zuletzt wurde das Gerinne in den 1920er Jahren umgebaut, sagt Franz Haid vom Lutzverband. Nun sollen auf dem 1.600 Meter langen Abschnitt zwischen Thüringen und Ludesch Hochwasserschutz und Gewässerökologie verbessert werden. Das Bachbett soll von durchschnittlich 16 Metern auf 23 Meter ausgeweitet werden, die in das Bachbett einbetonierten Rampen müssen abgebaut werden. Mehr dazu in Besserer Hochwasserschutz: Bürger protestieren