Bald gilt Tempo 120 auf der deutschen A96
Die deutsche Autobahn A96 grenzt unmittelbar an die Rheintalautobahn A14. Derzeit können Pkw-Fahrer im Normalfall so schnell fahren wie sie wollen, das ändert sich aber in wenigen Monaten. Der Modellversuch zwischen Lindau und Memmingen, der Mitte 2016 startet, wird drei Jahre lang laufen. Dabei soll untersucht werden, ob langsameres Fahren die Unfallzahlen auf Autobahnen senken kann und ob die Lärm- und Abgasbelastung für die Anrainer gesenkt werden kann.
VCÖ: Viel weniger CO2-Ausstoß
Der Verkehrsclub Österreich VCÖ sieht nachweisbare Erfolge einer Temporeduktion. Tempo 120 statt 130 bringe 8,6 Prozent weniger Stickoxide und 2,7 Prozent weniger CO2-Ausstoß, so Markus Gansterer vom VCÖ. In Deutschland würden sich so jährlich rund 3,4 Millionen Tonnen CO2 einsparen lassen.
ÖAMTC vorsichtig skeptisch
Jürgen Wagner vom ÖAMTC Vorarlberg sieht den Versuch prinzipiell positiv, ist aber dennoch skeptisch. Ein Versuch in Kärnten unter dem damaligen Minister Hubert Gorbach, das Tempo in Kärnten auf 160 km/h zu erhöhen, habe gezeigt, dass die Autobahn dadurch nicht gefährlicher geworden sei.
Zudem greife der versuch auf der A96 nur bei Pkw, so Wagner. Lkw, Busse und Pkw mit Anhänger müssten schon jetzt langsamer fahren. Der Versuch müsse daher genau analysiert werden. Die vielen schweren Unfälle auf der Strecke könnten ihre Ursache auch in der Bahn selbst haben, wie etwa gefährliche Brücken.