Positive Resonanz auf Begegnungszonen

Seit einigen Jahren gibt es in Vorarlberg sogenannte „Shared Spaces“ und Begegnungszonen, also Straßenabschnitte ohne Ampeln und Verkehrszeichen, in denen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. Die Erfahrungen sind durchaus positiv.

Eines der Grundprinzipien der Begegnungszonen: Trotz grundsätzlicher Gleichbehandlung genießen die Fußgänger einen besonderen Schutz, heißt es aus der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion. Will heißen: Die Fußgänger haben grundsätzlich Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern. Genau in diesem Schutz haben diese neuartigen Konzepte nämlich ihre Daseinsberechtigung.

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Positive Erfahrungen mit Begegnungszonen

In Vorarlberg gibt es immer mehr Begegnungszonen oder „Shared Spaces“ - die Verkehrsteilnehmer freut das größtenteils.

„Shared Space“ in Dornbirn: Jeder nimmt Rücksicht

Seit zirka fünf Jahren gibt es in Dornbirn an der Kreuzung Moosmahdstraße, Klostergasse und Bahnhofstraße einen sogenannten „Shared Space“. Im Unterschied zu Begegnungszonen gelten aber die normalen Verkehrsregeln wie etwa die Rechtsregel. Die Verkehrsteilnehmer sehen das größtenteils positiv: „Jeder nimmt Rücksicht auf den anderen“, sagt etwa Karl Strehle. Landbusfahrer Manfred Grabherr pflichtet bei: Die Verkehrsteilnehmer seien aufmerksam, eigentlich habe man immer „freie Fahrt“. Tino Händler würde sich hingegen etwas mehr Klarheit wünschen: Eine Ampelregelung wäre ihm lieber.

In Wolfurt gibt es die Begegnungszone seit einem Dreivierteljahr. Auch hier scheinen die Leute mit der Lösung zufrieden zu sein - obwohl die Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Stundenkilometern von den Autofahrern nicht immer eingehalten wird. Vizebürgermeisterin Angelika Moosbrugger (ÖVP) sagt, der Verkehr sei langsamer geworden und die Staus aus früheren Zeiten hätten sich erledigt. Irmgard Gmeiner meint hingegen, dass man sich als Fahrradfahrer gelegentlich etwas unsicher fühle.

Hard: Lob und Kritik

In Hard wurde die Landstraße durchs Dorf mit Pfosten verschmälert und mit Punkten versehen. Das soll Unsicherheit erzeugen und die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer steigern. Diese Neuerung sehen nicht alle positiv: Laut Karin Moser ist es durch die kreuzenden Kinder gefährlicher geworden. Wolfgang Zöchbauer sagt, als Autofahrer müsse man besser aufpassen, für Fußgänger sei die Begegnungszone hingegen eine gute Sache. Die Idee der Begegnungszonen scheint sich durchzusetzen: Größere Unfälle waren bisher noch nirgendwo zu verzeichnen.

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