Frauenberufszentrum: „Es gibt noch viel zu tun“

Seit fünf Jahren gibt es das Frauenberufszentrum Vorarlberg. Eine erste Bilanz besagt: Arbeitssuchende Frauen - vor allem Mütter - haben mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Weitere Projekte mit dem AMS und der Arbeiterkammer seien deshalb schon geplant.

Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen ist schwer. Das merkt auch das Frauenberufszentrum Vorarlberg bei den täglichen Beratungsgesprächen. Die Stelle arbeitet mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) zusammen und wird auch durch das AMS finanziert. Frauen, die als arbeitslos gemeldet sind, können Hilfe beim Wiedereinstieg oder allgemein bei der Arbeitssuche in Anspruch nehmen. In diesen Tagen feiert das Frauenberufszentrum sein fünfjähriges Bestehen und zieht eine erste Bilanz.

Über 2.000 Frauen beraten

Insgesamt knapp 2.100 Frauen wurden in den letzten Jahren im Frauenberufszentrum beraten. Und jährlich werden es mehr: So haben 2010 noch gut 280 Vorarlberger Frauen die Unterstützung in Anspruch genommen, im vergangenen Jahr waren es bereits knapp 500, so Manuela Vollmann aus der Geschäftsleitung. Die wirtschaftliche Lage und die stetig steigende Arbeitslosigkeit seien deutlich zu merken. Man berate Frauen in Workshops und Beratungen.

Fehlende Kinderbetreuung als Problem

Altbekannte Probleme wie mangelnde Kinderbetreuung oder nicht existenzsichernde Teilzeitjobs spielen dabei eine wesentliche Rolle, sagt Vollmann. Zudem merken die Beraterinnen, dass in Vorarlberg in vielen Köpfen noch das klassische Bild der Frau vorherrsche - am Herd, bei den Kindern. Rollenstereotypen seien ein Hemmschuh, der die Arbeitssuche enorm erschwere.

Gleichstellung als großes Thema

Ein großes Thema ist auch immer mehr die Gleichstellung, allen voran bei den Einkommen. Im Gespräch sind auch oft die ungleichen Karrierechancen - gerade bei Wiedereinsteigerinnen, so Daniela Schallert, ebenfalls aus der Geschäftsleitung. Sie rate Frauen, sobald es gehe wieder in den Beruf einzusteigen. Es sei belegt, das der Einstieg schwieriger werde, je länger die Auszeit dauere, von der Karriere ganz zu schweigen. Die Beraterinnen raten den Frauen deshalb nach der Karenz sobald wie möglich wieder zu arbeiten und die Betreuung allenfalls privat zu regeln, zum Beispiel durch Väterkarenz.

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