Gastina verkaufte mehr Fertigprodukte

Der Frastanzer Fertiggerichte-Hersteller Gastina hat seinen Umsatz deutlich gesteigert. Wie die Wirtschaftspresseagentur berichtet, setzte das Unternehmen, das zum Migros-Konzern (CH) gehört, im Jahr 2014 über 26 Millionen Euro um.

Der Umsatz stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent. Gastina will bis 2017 insgesamt über zehn Millionen Euro in Frastanz investieren. Das Unternehmen habe damit die wirtschaftlichen Turbulenzen der Vergangenheit - der Produktionsstandort hatte binnen weniger Jahre mehrere Eigentümer - weitestgehend hinter sich gelassen, berichtet die wirtschaftspresseagentur.com. Seit Herbst 2009 gehört das Unternehmen über die Bischofszell Nahrungsmittel AG zum Schweizer Migros-Konzern.

2013 stieg das Geschäftsvolumen um 5,7 Prozent. „Wir haben 2013 den Turn-around geschafft und 2014 auf der Verkaufsseite schöne Erfolge erzielt,“ so Standort- und Unternehmensleiterin Karin Gröbnitz. Das Vertrauen von Kunden und Lieferanten sei jetzt gefestigt.

Gastina entwickelt und produziert in Frastanz Fertiggerichte, gefüllte Teigwaren-Gerichte und vorgefertigte Fleisch-Halbfabrikate. Gröbnitz erklärt, die Entwicklung im Vorjahr unter anderem mit einer deutlichen Verstärkung der Vertriebsmannschaft sowie mit einer Reihe von neuen Sortimenten. Den Löwenanteil des Geschäftsvolumens erziele die Firma mit Fertiggerichten (80 Prozent), gefolgt von Pasta-Gerichten. Nur ein kleiner Teil des Umsatzes (7 Prozent) entfällt auf Fleisch-Halbfabrikate. Die beiden größten Bereiche hätten jeweils um fast 20 Prozent zugelegt.

90 Prozent Exportanteil

Der Lebensmittelhersteller komme auf einen Exportanteil von fast 90 Prozent. Die Schweiz und Deutschland sind die wichtigsten Exportmärkte mit jeweils 40-45 Prozent Anteil am Gesamtvolumen. Die stärksten Zuwächse gab es 2014 in der Schweiz mit einem Plus von 30 Prozent, gefolgt von Deutschland und Österreich mit jeweils zwölf Prozent. „Gerade in Österreich sehen wir noch ein sehr starkes Wachstumspotential“, so Gröbnitz.

Zu den Kunden gehören Handelsketten. Sie verkaufen die Produkte unter ihrem eigenen Label. Zudem sind die Frastanzer exklusiver Lizenznehmer für 20 Weight-Watchers-Fertiggerichte in Deutschland und Österreich.

Unternehmen mit Ertrag zufrieden

Die Ertragssituation für 2014 bezeichnete Gröbnitz als deutlich positiv und mittlerweile wieder zufriedenstellend. Detailzahlen wurden nicht genannt. 2013 gab es gemäß Jahresabschluss eine schwarze Null. „Wir können unser Eigenkapital mit dem Vorjahresergebnis wieder deutlich verbessern.“ Bis das 2013 mit knapp zwölf Millionen Euro negative Eigenkapital allerdings wieder ins Positive drehe, dürften noch ein paar Jahre vergehen. „Aber es geht eindeutig in die richtige Richtung“, so Gröbnitz. Der Migros-Konzern anerkenne die Bemühungen des Managements vor Ort und sehe die Entwicklung ebenfalls positiv. Das zeige sich unter anderem an den harten Patronatserklärungen und nachrangigen Gesellschafterdarlehen in Millionenhöhe von Migros gegenüber Gastina.

Blick in die Vergangenheit

Der Produktionsstandort Frastanz hatte eine turbulente Vergangenheit. 2007 verkaufte die Liechtensteiner Ospelt-Gruppe das Werk Malbuner an die Weisenhorn-Gruppe. Die wiederum verkaufte den Standort zwei Jahre später an den nunmehrigen Eigentümer. Die ständigen Veränderungen hinterließen Spuren mit Millionenverlusten, Mitarbeiterabbau, Management-Wechsel sowie Misstrauen von Lieferanten und Kunden. Seit dem Einstieg des Migros-Konzerns und einem umfangreichen Sanierungs- und Reorganisationsprozess sei Ruhe eingekehrt. Nur das negative Eigenkapital zeuge noch von den früheren Verwerfungen.

Millioneninvestitionen am Standort Frastanz

Die Zuversicht in die Entwicklung des Unternehmens spiegle sich auch im Investitionsprogramm für die kommenden Jahre wider, so Gröbnitz. Das Unternehmen werde heuer rund vier Millionen Euro in eine neue Produktionsanlage für das Frische-Produktsortiment investieren. Bis zum Jahr 2017 sollen insgesamt über zehn Millionen Euro in den Standort fließen.

Währungssituation spielt große Rolle

Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet Gröbnitz ein weiteres Wachstum von zehn Prozent. Als einen wichtigen Grund dafür bezeichnet die Geschäftsleiterin die Währungssituation Franken/Euro. Denn als Produktionsstandort in einem Euro-Land könne man jetzt noch günstiger als bisher an Kunden beziehungsweise an den Mutterkonzern in der Schweiz liefern.

Deshalb werde der Schweizer Markt 2015 mit Sicherheit erneut deutlich zulegen, so Gröbnitz. Dazu komme ein erweitertes Sortiment sowie ein breiteres Angebot im Bereich Foodservice.