Minderjährige Flüchtlinge: Obsorge geklärt

Die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch wird künftig die Obsorge für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge übernehmen. Das erklärte die zuständige Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne). Vom Kinder- und Jugendanwalt war dies bereits im Februar gefordert worden.

Ab Juli wird die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch als „Kompetenz-BH“ für die minderjährigen Flüchtlinge verantwortlich sein, so Soziallandesrätin Wiesflecker. Speziell geschulte Mitarbeiter sollen etwa rechtliche Fragen im Zuge des Asylverfahrens abklären. Ein weiterer zentraler Punkt sei auch, welche Art von Betreuung den Kinder und Jugendlichen zugesprochen werde. Teilweise seien diese sehr stark traumatisiert und bräuchten eine intensive Betreuung, so Wiesflecker.

Fellacher: Geklärte Obsorge ist Basis für Betreuung

Die geklärte Obsorge sei die Basis für eine gute und adäquate Betreuung, sagt Martin Fellacher von der Caritas-Flüchtlingshilfe - damit könne es in Zukunft eine klare Vorgehensweise geben.

Bislang war unklar, wer für die Obsorge der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge verantwortlich ist. Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch hatte bereits im Februar gefordert, dass die Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaften die Obsorge sofort übernehmen sollten. Mehr dazu in Mehr Plätze für minderjährige Flüchtlinge.

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Video: Minderjährige Flüchtlinge waren auch Thema bei der Konferenz der Landeshauptleute.

Quartiersuche nach wie vor schwierig

Nach wie vor eines der größten Probleme sei die Suche nach geeigneten Quartieren, sagt Rauch. Ihm sei schon klar, dass der Wohnungsmarkt in Vorarlberg derzeit sehr schwierig sei - umso wichtiger, so Rauch, dass jede verfügbare Möglichkeit bekannt gemacht und der Caritas mitgeteilt werde. Wenn es dann geeignete Quartiere gebe - wie beispielsweise im Montafon - gelte es, das Verfahren so kurz wie möglich zu halten, fordert Rauch. Lesen sie dazu Hürden für Flüchtlingsheim in Ferienhäusern. Zudem müsse auch die Akzeptanz der Nachbarn schnellstmöglich gewonnen werden.

Heftige Kritik musste Vorarlberg zuletzt einstecken, weil die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge nicht ihren Bedürfnissen entsprechend untergebracht waren. Auch aktuell sind immer noch 20 Jugendliche in Erwachsenen-Einrichtungen - entgegen der Vereinbarungen. Nächsten Monat sollen sie in Wohngemeinschaften ein neues Zuhause finden.