Jeder fünfte Erstklässler hat Sprachdefizite
4.436 Kinder sind im vergangenen Herbst neu ins Schülerleben gestartet. 970 von ihnen haben als „außerordentliche Schüler“ begonnen. Im Vergleich zum Jahr zuvor hat damit die Zahl der „außerordentlichen Schüler“ minimal um 0,5 Prozent abgenommen.
Betroffen sind hauptsächlich Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache. 1.528 von ihnen sind im Herbst 2014 neu in die Schule gekommen, 61 Prozent davon müssen außerordentlich geführt werden.
Zeit im Kindergarten oft zu wenig
Wenn Kinder mit einer anderen Erstsprache in den Kindergarten kommen und dort die deutsche Sprache lernen, seien zwei Jahre dafür etwas zu wenig, so Karin Engstler, Landesschulinspektorin für Pflichtschulen, im Radio-Vorarlberg-Interview. Deshalb müsse die Zeit, um intensiv Deutsch zu lernen, in der Schule fortgesetzt werden.
Ein Kind kann maximal zwei Jahre als „außerordentlicher Schüler“ geführt werden. In dieser Zeit gibt es kein Zeugnis, es wird nur der Schulbesuch bestätigt. Danach könne ein Kind im Normalfall ausreichend Deutsch, so Engstler.
Engstler glaubt nicht, dass die Zahl der „außerordentlichen Schüler“ in den nächsten Jahren merklich zurückgehen wird. „Da wir in Vorarlberg eine bunte Bevölkerung haben, werden wir immer Kinder haben, die Probleme haben, in der Zweitsprache dem Unterricht zu folgen“, so Engstler. Die Schule sei auch dazu da, diese Sprachförderung zu bieten.