Fröwis erneut scharf kritisiert

Der Prüfbericht des Landesrechnungshofs zur Gemeinde Bezau hat am Nachmittag im Landtag eine erneute Flut von Kritik am Bezauer ÖVP-Bürgermeister Georg Fröwis losgetreten.

Das umstrittene Grundstückgeschäft, von dem Fröwis privat profitiert hat, und das Vermieten der Starterwohnung der Gemeinde an den Sohn von Fröwis sorgten erneut für Entrüstung bei der Opposition.

Grünen-Abgeordnete Nina Tomaselli zitierte aus einem öffentlichen Brief, den Fröwis jüngst in Bezau verschickt hat. „Im Kontrollausschuss des Landtags wurde ich über zwei Stunden wie bei einem Tribunal vorgeführt“, hieß es da. Dazu meinte Tomaselli, vor Tribunale würden Kriegsverbrecher gestellt, aber sicher nicht Bürgermeister, wenn sie vom Rechnungshof geprüft würden.

Neos-Abgeordnete Pointner war empört. Im Kontrollausschuss habe Fröwis ihr fast leid getan. Aber diese Aussendung zeige, dass er keinerlei Unrechtsbewusstsein oder Einsicht habe. Reinhold Einwallner von der SPÖ meinte, wenn er Bürgermeister wäre, würde er sich an Fröwis’ Stelle überlegen, ob er da noch am richtigen Ort sei.

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Audio: Jürgen Peschina war im Landtag

Wallner übt moralische Kritik

FPÖ-Klubobmann Egger verwies auf den Ehrenkodex der ÖVP, erarbeitet unter Herbert Sausgruber - gegen diesen Kodex habe Fröwis klar verstoßen.

Wallner sagte, das Vermieten der Gemeindewohnung an den Sohn fände er moralisch nicht richtig. Entscheidend sei, dass die Gemeinde Bezau auf die Kritik des Rechnungshofs reagiere. Tue sie das nicht, werde das Konsequenzen haben, so Wallner.

Gemeindevertreter fordert Amtsverwalter

Gemeindevertreter Gottfried Winkel von der Liste ‚bezaubernde Demokraten‘ forderte Fröwis’ Rücktritt. Fröwis habe im vergangenen Sommer für den Bau eines viergeschossigen Wohnhauses die Abstandsnachsicht erteilt - und das ohne Beschluss der Gemeindevertretung. Der Roh-Bau sei fertig gestellt worden, sagt Winkel, bevor der Bescheid überhaupt rechtskräftig wurde. Er spricht sich dafür aus, bis zur Neuwahl im März einen Amtsverwalter zu bestellen.

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