Lob und Kritik für neue Klimaschutzziele
Die EU-Mitglieder haben sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf konkrete Ziele zum Klimaschutz geeinigt. So soll der Kohlendioxidausstoß bis zum Jahr 2030 um mindestens 40 Prozent verringert werden. Den Gesamtenergieverbrauch wollen die europäischen Staaten um 27 Prozent senken.
Experte: Unterstützung für Bemühungen im Land
Der Leiter des Energieinstituts, Josef Burtscher, zeigt sich über die Einigung der EU-Staaten erfreut. Wenn es ein klares und gemeinsames Bekenntnis zu bestimmten Klimazielen auf europäischer Ebene gebe, stütze das auch „die Bemühungen des Kleinen“: Dann sei es leichter, den Klimaschutz im Land weiterzubringen. Bis zum Jahr 2050 will Vorarlberg bekanntlich die Energieautonomie erreicht haben.
Der Zeitpunkt der Einigung sei günstig, weil derzeit die Branche der erneuerbaren Energieträger unter dem niedrigen Ölpreis zu leiden habe. Zwar seien die Klimaziele sehr ambitioniert. In erster Linie sei es aber wichtig, dass die Richtung stimme. Die Einhaltung der Ziele auf Punkt und Beistrich stehe nicht im Mittelpunkt, so Burtscher: Es gehe schließlich um langwierige Umstellungen, etwa im Baubereich.
Wirtschaft zeigt sich skeptisch
Bedenken hat man hingegen in der Wirtschaft. Marco Tittler von der Wirtschaftskammer sagt, die Unternehmen in Vorarlberg würden im Vergleich mit nicht-europäischen Staaten bereits sehr energieeffizient arbeiten. Nicht berücksichtigt werde in der Debatte, dass man durch neue Reduktionen gefahr laufe, gegenüber diesen Mitbewerbern an Boden zu verlieren.
FPÖ-Chef Dieter Egger übt heftige Kritik an den Klimaschutzzielen der EU. Diese würden weit über das Ziel hinaus schießen. Wenn Klubobmann Adi Gross, noch schärfere Bestimmungen verlange, dann würde das die heimische Wirtschaft massiv gefährden und belasten. Egger fordert Landeshauptmann Wallner (ÖVP) auf, den Regierungspartner zur Vernunft zu rufen.
Energie-Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) bezeichnet die europäischen Klimaziele als wichtig und sehr ambitioniert. Man müsse aber auch darauf achten, dass keine Arbeitsplätze gefährdet werden.