Jüdischer Friedhof wird restauriert

Der Jüdische Friedhof in Hohenems wird bis Juli 2017 einer Restaurierung unterzogen. Erstmals kommen damit die Gelder aus dem Nationalfonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich zum Einsatz: Die Hälfte der Kosten in Höhe von 250.000 Euro trägt der Fonds.

Pünktlich zum 400-jährigen Jubiläum wird der jüdische Friedhof wieder in neuem Glanz erstrahlen. Geplant ist, Friedhofsmauer, Grabstätten und Einsegnungshalle zu restaurieren. Die Kosten von 250.000 Euro stammen zur Hälfte aus dem 2011 gegründeten Nationalfonds. Die andere Hälfte muss der Verein zur Erhaltung des Jüdischen Freidhofs in Hohenems aufbringen. Ein Teil stammt aus Eigenmitteln und Eigenleistungen des Vereins, der andere Teil setzt sich aus Förderungen von Stadt, Land und Bundesdenkmalamt sowie privaten Spenden zusammen.

Nur die wichtigsten und notwendigsten Arbeiten sollen zu Beginn durchgeführt werden, sagt Johannes Inama, Aktuar des Trägervereins des Jüdischen Friedhofs, auf einer Pressekonferenz am Montag. Die Friedhofsmauer zähle dazu: Sie sei durch Sanierunsgarbeiten mit falschen Materialien in Mitleidenschaft gezogen worden.

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Kompliziertes Verfahren

Dass der jüdische Friedhof der erste seiner Art ist, der Gelder aus dem Nationalfonds bekommt, führen Inama und Architekt Reinhard Rinderer auf die schwierigen Förderansuchen zurück. So sei eine Voraussetzung, dass die Gemeinde 20 Jahre für die Pflege und Erhaltung des jeweiligen Objekts aufkomme.

Der jüdische Friedhof in Hohenems wurde 1617 gegründet. Rund 500 Gräber und 370 Grabsteine befinden sich auf dem Gelände. Die ältesten davon stammen aus dem 18. Jahrhundert. Seit 1954 kümmert sich ein Verein um die Erhaltung des jüdischen Friedhofs.

Der Nationalfonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich geht auf das „Washingtoner Abkommen“ zurück, das die österreichische Bundesregierung 2001 mit der US-Regierung unterzeichnet hat. Österreich verpflichtet sich darin neben der Restitution und Entschädigung von Opfern des Nationalsozialismus zur Erhaltung jüdischer Friedhöfe.