ÖVP bei jungen Wählern nur Vierter

Lediglich 13 Prozent der unter 30-Jährigen haben am Sonntag die Volkspartei gewählt. Damit liegt die ÖVP in dieser Altersgruppe hinter der FPÖ, den Grünen und NEOS auf Platz vier. Politologe Peter Filzmaier rät der Partei, Jugendschwerpunkte zu setzen.

Geht es nach den jungen Vorarlbergern, hätte bei der Landtagswahl die Freiheitliche Partei die Nase vorn gehabt. Gleich 37 Prozent der unter 30-Jährigen machten am Sonntag ihr Kreuz bei der FPÖ. Auf Platz zwei liegen die Grünen mit 25 Prozent, Dritter wird NEOS mit immerhin 15 Prozent. Die ÖVP schafft es mit 13 Prozent nur auf Rang vier.

Grafik Wähler nach Alter

ISA/SORA/ORF

Filzmaier: Jugendschwerpunkte setzen

Hat die Volkspartei den Draht zu den Jungen im Land verloren? Filzmaier sieht jedenfalls die Notwendigkeit einer Erneuerung der Partei: „Die ÖVP müsste personell und inhaltlich Jugendschwerpunkte setzen, die nicht unter dem Verdacht eines Feigenblatts stehen.“

Das bedeute nicht, plakativ auf Jugendthemen und Schulpolitik zu setzen. „Das muss eher nach dem Motto laufen: Wie kann ich in die Lebenswelt der Jugend glaubhaft eine Verbindung aufbauen und bei allen Themen, bis hin zur Pensionsdebatte, den Standpunkt der Jungen mitdenken.“ Denn gerade das Pensionsthema würde junge Wähler genauso ansprechen und betreffen.

Social Media: ÖVP mit Rückstand

Verbesserungspotenzial gibt es laut Filzmaier vor allem bei der Wahl der Kommunikationskanäle. Gerade in den Sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter habe die ÖVP einen deutlichen Rückstand gegenüber FPÖ, Grünen und NEOS. Abraten würde der Experte von Diskobesuchen a la Heinz-Christian Strache. Politiker im Anzug auf Technopartys würden auf junge Menschen eher „befremdlich“ wirken, so Filzmaier.

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Besonders ausgeprägt war der Zuwachs der Grünen in Lustenau, wo die Verkehrsproblematik eine große Rolle spielt. Welche anderen Gründe es noch gegeben hat, dass sich vor allem auch junge Wähler von der ÖVP abwendeten, hat Gernot Hämmerle in Lustenau nachgefragt.